Die Mediterranen Kräuter – Sie sind wohlriechend, frisch, würzig, mal pikant mal zart. Doch sie verbergen auch so manches Schönheitsgeheimnis und besitzen große Heilkräfte.
Die Kräuter des Mittelmeers – Für Küche und Gesundheit!
Sie ranken in freier Natur an den auf das Meer des Südens blickenden Gipfeln empor und sind für Italiener, Griechen, Kroaten, Franzosen und Spanier Teil des täglichen Lebens. Doch Basilikum, Salbei, Rosmarin, Oregano, Lorbeer und Minze besitzen außergewöhnliche Heilkräfte und taugen zu viel mehr als nur zum Bündel von Gewürzkräutern für einen Braten.
Basilikum: einfach königlich!
Denn das bedeutet das griechische “Basilicòn” , auch wenn das typischste der italienischen Kräuter von viel weiter aus dem Osten stammt. Griechen und Römer führten es aus Indien ein und auch in Ägypten war es wohlbekannt. Sie verwendeten unter anderen Zutaten auch Basilikum zur Mumifizierung Ihrer Toten. Chinesische Kaiser versprühten ein Destilat des Krauts in den Räumen, um die Konzentration zu stärken und das Gedächtnis zu fördern und in Marokko werden seit je her Basilikumpflanzen in der Nähe von Fenstern und Türen aufgestellt, damit Fliegen und Stechmücken fernbleiben.
In der Phytotherapie werden dem Basilikum folgende Eigenschaften zugewiesen: verdauungsfördernd, kräftigend, antispastisch, entzündungshemmend und harntreibend. So wurde er schon im antiken Rom zur Herstellung von Arzneimitteln genutzt und im Mittelalter galt er als magischer Bestandteil aller Zauber- und Heiltränke.
Rosmarin: Er verzaubert das Herz.
Laut antiker Volkssagen zieht der intensive Duft des blühenden Rosmarins Liebeserinnerungen an und führt allgemein zur Auffrischung und Stärkung des Gedächtnisses. Auch Shakespeare lässt Hamlet seine Ophellia darauf hinweisen, wenn er sagt: “Da ist Rosmarin, das ist zum Andenken. Ich bitte Euch, liebes Herz, gedenkt meiner!“
Daneben gilt er in der Heilkunde als starkes Antiseptikum, Antispasmodikum, Diuretikum, Stimulans, Magenmittel, Wundheilmittel und hilf auch bei geistiger Müdigkeit. Beim Sammeln der Heilpflanze werden ausschließlich die blühenden Zweige verwendet, man findet sie durchgängig von März bis Oktober, denn der Rosmarin ist sehr anpassungsfähig und zäh. So lässt er sich nicht von Wind und Wetter stören, wird allenfalls etwas windschief.
Salbei – Wer ihn im Garten hat, braucht keinen Arzt!
Das war schon bei den Griechen bekannt, sie hielten den Salbei für das Allheilmittel und die Römer gaben ihm den sinnstiftenden Namen, “salvia” heißt “retten” und genau das kann der Salbei bei vielen Malaissen.
Er regt die Darm- und Gallenblasentätigkeit an, senkt den Blutzuckerspiegel und entgiftet den ganzen Körper. Darüber hinaus reguliert er die Schweissabsonderung und hat eine schleimlosende Wirkung auf die Atemwege. In der Frauenheilkunde ist er ebenfalls bekannt, da er die Monatsblutung regulierend stimuliert und Wechseljahrebeschwerden lindert. Die antiseptische Wirkung des Salbeis lässt ihn zum Inhaltsstoff vieler Zahnpasten und Mundspülungen werden, er macht die Zähne zudem weißer und verleiht frischen Atem.
Lorbeer krönte schon Kaiser, Poeten und Gelehrte!
Die Griechen weihten den Lorbeer dem Gott Apoll, in seinem Tempel in Delfi wurden zur Weissagung des Orakels von Delfi Lorbeerblätter geräuchert, man versprach sich davon eine gesundheitliche und moralische Reinigung der Anwesenden und des heiligen Gebäudes. Bei den Römern wurde später der Lorbeerkranz auf dem Haupt das Zeichen der siegreichen Krieger oder auch anderer großer Männer. Auch hier also schon der Hinweis, dass der aromatisch duftende Baum viel zu leisten vermag.
Überall in der Welt wird Lorbeer heute in den Küchen verwendet für Schmorbraten, Suppen und Marinaden. Auch beim Fisch kommt er häufig zum Einsatz und würzt Wurstwaren, Getränke und sogar Süßspeisen. Das Wissen um die Heilkräfte des Lorbeers ist allderdings nicht so verbreitet. Dabei ist zum Beispiel Lorbeeröl ein hervorragendes Heilmittel bei Hautverbrennungen und lindert rheumatische Beschwerden. Ein Wannenbad mit Lorbeer entspannt die gesammte Muskulatur und beruhigt zuverlässig die Nerven.
Die Minze, ein antikes Sinnbild der Liebe.
Der Gott der griechischen Unterwelt Hades (möglich auch Pluton oder Pluto) verliebte sich in die schöne Nymphe Minthe. Das jedoch erzürnte seine Gattin Persephone so sehr, daß sie das wunderschöne Mädchen kurzerhand in eine Planze verwandelte, auf dass sie von den Menschen auf der Erde zertreten werden sollte. Hades war dagegen machtlos, schenkte ihr jedoch aus aufrichtiger Liebe einen unvergleichlich intensiven und wohltuenden Duft, damit die Menschen aufmerksam und achtsam mit ihr umgehen würden.
Das ätherische Öl der Minze ist eines der intensivsten und kombiniert sich gut mit anderen Düften, die grasartig oder würzig riechen und schmecken. Heutzutage kennen wir es vor allem aus Zahnpasten und Kaugummis, doch auch in der Heilkunst ist die Minze von großer Bedeutung: Schon Inder und Chinesen verwendeten die Minze bzw. ihr Menthol als Tonikum, Verdauungsmittel und gegen Erkältungen und Fieber. Doch sie hilft auch bei allen Arten von inneren und äußerlichen Verkrampfungen, wirkt blähungstreibend und antiseptisch. Durch ihre kühlende Eigenschaft ist sie zudem schmerzstillend und abschwellend, wirkt also gut gegen geschwollene Beine. Mental wird von der Minze das Nervensystem und das Gedächtnis angeregt, der Haut verleiht sie einen schönen Teint und schützt zugleich vor Fliegen und Mücken.
Oregano ist der Schmuck der Berge.
Nicht ganz belegt ist die Wortherkunft von “Oros”, dem Berg und “Ganos”, dem Glanz oder Schmuck – aber es passt zu dieser Pflanze, die so gerne an Berghängen und Hügeln wächst.
Seinen ersten medizinischen Einsatz fand der Oregano beim Kampf gegen Epedemien, wo man sich von seinem starken Geruch Eindämmung der Krankheiten versprach. Daher verbrannte man ihn zusammen mit Thymian und Minze in großen Kohlbecken innerhalb geschlossener Räume. Das ätherische Öl des Oreganos regt die Magensäfte an, aktiviert die Verdauung und beseitigt Krämpfe. Auch für die Atemwege ist er wohltuend und hustenstillend.
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