Vielleicht hast du schon einmal von Frauenkräutern gehört und dich gefragt, was es mit diesen pflanzlichen Mitteln auf sich hat, die oft als natürliche Unterstützung für die Frauengesundheit beworben werden. In diesem Artikel wollen wir einen Blick auf einige dieser Kräuter werfen, ihre Anwendungen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dahinter stehen.

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)

Anwendung: Mönchspfeffer wird traditionell zur Unterstützung des weiblichen Hormonsystems verwendet, insbesondere bei Menstruationsstörungen und prämenstruellem Syndrom (PMS).

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Es gibt einige Studien, die darauf hinweisen, dass Mönchspfeffer die Aktivität des Hormons Prolaktin beeinflussen kann. Eine Studie in der Zeitschrift “Phytomedicine” (2016) fand heraus, dass Mönchspfeffer effektiv bei der Reduzierung von PMS-Symptomen sein kann1.

Schwarze Nachtkerze (Oenothera biennis)

Anwendung: Nachtkerzenöl, reich an Gamma-Linolensäure (GLA), wird verwendet, um PMS-Beschwerden und Brustschmerzen im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus zu lindern.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Einige Studien deuten darauf hin, dass GLA-haltige Präparate, einschließlich Nachtkerzenöl, bei zyklischer Mastodynie (Brustschmerzen) wirksam sein könnten. Eine Studie im “Journal of Reproductive Medicine” (1988) untersuchte die Wirkung von Nachtkerzenöl auf Brustschmerzen und fand positive Ergebnisse2.

Ashwagandha (Withania somnifera)

Anwendung: Ashwagandha wird als Adaptogen betrachtet und wird für Stressabbau, verbesserten Schlaf und hormonelle Balance verwendet.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Zahlreiche Studien haben die adaptogenen Eigenschaften von Ashwagandha untersucht. Eine Meta-Analyse in der Zeitschrift “Cureus” (2019) stellte fest, dass Ashwagandha signifikante Vorteile bei der Verringerung von Stresssymptomen zeigte3.

Frauenmantelkraut (Alchemilla vulgaris)

Anwendung: Frauenmantelkraut wird traditionell zur Unterstützung des Menstruationszyklus, bei Menstruationsbeschwerden und während der Schwangerschaft eingesetzt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Es gibt begrenzte Forschung zu Frauenmantelkraut. Einige Labortests und Tierstudien deuten auf entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften hin, aber weitere Forschung am Menschen ist erforderlich.

Tulsi (Heiliger Basilikum)

Anwendung: Tulsi wird in der traditionellen indischen Medizin verwendet und gilt als Adaptogen zur Stressreduktion.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Es gibt Hinweise darauf, dass Tulsi entzündungshemmende und stressreduzierende Eigenschaften hat. Eine Studie im “Journal of Ayurveda and Integrative Medicine” (2014) bespricht die adaptogenen Wirkungen von Tulsi4 .

Granatapfel (Punica granatum)

Anwendung: Granatäpfel enthalten Antioxidantien und werden für ihre positiven Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit gelobt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Studien haben gezeigt, dass Granatapfel antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Eine Überprüfung in der Zeitschrift “Nutrition Reviews” (2009) diskutiert die gesundheitlichen Vorteile von Granatapfel5.

Ingwer (Zingiber officinale)

Anwendung: Ingwer wird traditionell zur Linderung von Übelkeit, einschließlich Schwangerschaftsübelkeit, verwendet.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Ingwer wird für seine entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Studien haben gezeigt, dass Ingwer bei Übelkeit, insbesondere bei Schwangerschaftsübelkeit, wirksam sein kann. Eine Meta-Analyse im “American Journal of Obstetrics and Gynecology” (2005) analysiert die Wirkung von Ingwer bei Übelkeit6.

Fazit:

Obwohl es belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse für einige Frauenkräuter gibt, ist es wichtig zu beachten, dass die Forschung in diesem Bereich noch nicht so umfassend ist wie bei konventionellen Medikamenten. Pflanzliche Mittel können eine sanftere Alternative sein, aber ihre Wirkungen können von Person zu Person variieren.

Wenn du überlegst, Frauenkräuter auszuprobieren, ist es ratsam, dies mit deinem Arzt zu besprechen, insbesondere wenn du schwanger bist oder spezifische gesundheitliche Bedenken hast. Gemeinsam könnt ihr die besten Optionen für deine individuellen Bedürfnisse finden.

Quellen:

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2762124 ↩︎
  2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2857342/ ↩︎
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31897202 ↩︎
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4296439/ ↩︎
  5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19857046/ ↩︎
  6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16175025/ ↩︎